Leider ist das Interesse daran geringer als am Singen von Spirituals. Dies tut mir Leid - ich bin nämlich davon überzeugt, dass ich den Sängern bei Seminaren tschechischer Musik eine Art des Musizierens bieten kann, die sie bei einem nicht tschechischen Chorleiter kaum erleben können.
Aber die Sänger und Organisatoren haben unnötig Angst vor dem Lernen tschechischer Texte. Darum wagen sie nicht, es zu probieren, und ich habe keine Chance, ihnen diese Angst zu nehmen.
Da unsere Nation eine eher geringe Bevölkerungsanzahl hat, mussten unsere Komponisten schon immer daran denken, ihre Werke auch im Ausland zu verlegen, und schrieben so ziemlich oft lateinische Texte dazu oder sorgten selbst für gute Übersetzungen.
Ich mag besonders zeitgenössische tschechische Musik und dirigiere mit Freude Bohuslav Martinu, Petr Eben und Zdenek Lukas.
Für ein Seminar wähle ich mehrere Stücke aus, kann aber nur eines oder zwei davon in tschechischer Sprache einstudieren. Seminare mit tschechischer Musik sind gewöhnlich anspruchsvoller als Spiritual - Seminare.
Ideal ist es, wenn sich der Chor schon vorher ein wenig vorbereitet, und wenn ich meinen Freund und ausgezeichneten Pianisten Vildu Valkoun zur Zusammenarbeit einladen darf.
Wir proben dann teilweise mit zwei Gruppen, auch geht die Arbeit mit dem Klavier deutlich schneller voran. Außerdem gibt es bei der Auswahl des Repertoirs mehr Möglichkeiten.
Es ist immer schön, wenn das Seminar mit einem kleinen Auftritt abschließt: im Fall tschechischer Chormusik ziehe ich den Auftritt in Zusammenarbeit mit einem anderen Chor einer Messgestaltung vor.
Organisatorisch läuft das Seminar wie ein Spiritual - Wochenende ab.
Letzte modikation am: April 18, 2011
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